Wikinger Stricken: - Nordische Drahtstrick- oder Webtechnik


Hier möchten wir Ihnen die nordische Drahtstrick- oder auch Drahtwebtechnik näher vorstellen und auch ein wenig in die Geschichte dieser sehr alten Schmucktechnik eintauchen.

Der genaue Ursprung der Technik ist unbekannt, die meisten noch erhaltenen Stücke stammen jedoch aus dem 9.-11. Jahrhundert aus dem normannisch-keltischen Raum.

 

Die Wikinger und historische Zeugnisse

Die Normannen, Besiedler des heutigen Skandinavien - von denen einige - nämlich die raublustigen Seefahrer - unter dem Sammelbegriff  WIKINGER in die Geschichte eingingen - verstanden es, wunderschöne und künstlerisch anspruchsvolle Schmuckstücke herzustellen. Schatzfunde aus Großbritannien zeugen von der Kunstfertigkeit der Nordmenschen. Herausgehoben sei der archäologische Sensationsfund aus dem Jahr 1840, der als 'Hort von Cuerdale' bezeichnet wird und dessen Artefakte im Britischen Museum in London zu bewundern sind.

 

Bedingt durch ihre 'Reisetätigkeit' (Eroberungs- und Entdeckungsfahrten), finden sich auch in Ausgrabungsstätten anderer europäischer Länder Schmuckstücke aus der Zeit der Wikinger (die Fotos könne durch Anklicken vergrößert werden)

Armband in Drahtwebtechnik
Bild 1: Historisches Armband
Silberkette in Drahtwebtechnik
Bild 2: Silberkette mit Fiebel, ca. 12.Jh.
Goldkette in Drahtwebtechnik
Bild 3: Goldkette, Vietnam 3.-7-Jh.
Armband in Drahtwebtechnik, Viking Knit, Wickingerstricken
Bild 4: Freya- Armband; Set M4

Die Wikingerzeit endet mit der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer (1066 n.Chr.) und umfaßt damit nur ca. 250 Jahre. Umso erstaunlicher ist, wieviele Artefakte erhalten geblieben sind und weiterhin gefunden werden. Der Hort von Cuerdale, der bei Deicharbeiten in Lancashire gefunden wurde, und welcher den größten Silberschatz der Wikingerzeit außerhalb Rußlands darstellt, wurde zwischen 905 und 910 n.Chr. vergraben - anhand der Münzen, die den Hauptbestandteil des Schatzes darstellen, ist dies recht genau zu datieren.

 

Im Nebel der Vergangenheit bleibt bis heute, wie es die Wikinger geschafft haben, derart feinen Draht mit den damaligen technischen Möglichkeiten herzustellen, auch wenn die Drahtdicke im Vergleich zu heute verfügbaren Schmuckdraht -Abmessungen noch deutlich dicker war.

 

       Waren die Wikinger auch in Südostasien?

Während einer  Vietnam-Reise entdeckten wir im Historischen Museum in Hanoi zu unserer Verblüffung eine wunderschöne Goldkette in Drahtwebtechnik, die dem 3.-7. Jahrhundert zugeschrieben wird! Die Wikinger auch in Südostasien, oder eine Parallelentwicklung einer Schmucktechnik? Eine Antwort darauf wird wohl schwer zu finden sein.

 

Überleitung zur heutigen Schmucktechnik

Ist der feine Schmuckdraht verfügbar, läßt sich die Herstellung und die anschließende Weiterverarbeitung solcher historischer Schmuckstücke nachvollziehen.

Man landet schließlich bei der Technik, der wir den Namen Freya als Oberbegriff für unser Werkzeugset und den Schmuckkreationen  gegeben haben.

Während Schmuckstücke, welche gelegentlich unter dem Begriff  'Wikingerschmuck' angeboten werden meist ein gewollt archaisches Aussehen haben, wollen wir mit Freya auch modernere Designs ansprechen.

 

Bildnachweis:

Bild 1: http://media.beta.photobucket.com/user/quokkaqueen/media/pra4.jpg.html?filters[term]=trichinopoly%20museum&filters[primary]=images

Bild 2: http://www.time-line.co.uk/antiquities/baltic-scandinavian-viking-brooch-chain-and-ring-dress-suite-012766

 

Bild 3: Vietnam National Museum of History, Necklace, Gold, 3rd -7th century